Faultier

Faultier: Wikipedia gnu von Julia KerschbaumFaultiere sind Säugetiere. Es gibt Zweifinger-Faultiere und Dreifingerfaultiere. Sie leben in den Baumkronen der tropischen Regenwälder von Mittelamerika und dem Amazonasbecken.

Körperbau und Aussehen

Faultiere werden ungefähr einen halben Meter lang und bis zu fünf Kilogramm schwer, Zweifingerfaultiere bis zu neun Kilogramm. Die beiden Arten unterschieden sich durch die Anzahl der Finger, an den Hinterbeinen haben alle Faultiere drei Zehen. Finger und Zehen haben große gebogene Klauen.

Der Kopf der Faultiere ist klein, das Gesicht rund und die Augen liegen weit auseinander. Die Nase ist abgeflacht, die Ohren sind zurückgebildet.

Faultiere können den Kopf um bis zu 270° drehen, das ist eine Dreivierteldrehung.

Das Fell besteht aus zwei Schichten. Das untere Fell ist kurz und dicht, das obere besteht aus langen Haaren. Der Haarstrich des langen Fells verläuft vom Bauch zum Rücken, also entgegengesetzt zu anderen Säugetieren. So kann das Regenwasser besser ablaufen. Das dicke Fell schützt auch vor Verletzungen bei Abstürzen.

Lebensweise

Faultiere sind Einzelgänger. Sie hängen fast die ganze Zeit mit dem Rücken nach unten an einem Ast. Die gebogenen Klauen dienen dabei als Haken.

Sie ernähren sich hauptsächlich von Laub, manchmal auch von Früchten und wirbellosen Kleintieren.

Diese nährstoffarme Kost bewirkt, dass nur etwa alle acht Tage Kot und Urin abgesetzt wird. Und nur dazu kommen die Faultiere auf den Boden herunter.

Faultiere verbrauchen sehr wenig Energie, weil sie sich kaum bewegen. Sie schlafen ungefähr 15 Stunden am Tag und fressen auch nur sehr langsam. Hat das Faultier die Blätter rund um sein Gesichtsfeld abgefressen, kann es den Kopf um 180 Grad drehen und hinten weiterfressen. Kahl wird der Baum durch das Faultier aber nie – dazu ist es viel zu langsam.

Faultiere hangeln sich also nur selten und wie in Zeitlupe durch die Äste und wirken am Boden unbeholfen.

Gegen Feinde – Greifvögel, Raubkatzen und Schlangen – verteidigen sie sich mit Hieben ihrer Klauen.

Faultiere schützen sich auch mit einer besonderen Tarnung vor Feinden. In den Rillen ihrer Haare sind Algen, die ihnen zwischen den Blättern eine grüne Farbe geben.

Faultiere orientieren sich vor allem durch den Geruchs- und Tastsinn, sie sehen und hören nur sehr schlecht.

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© Manuela Plakolm